An dieser Stelle stellt Andreas Schäfferling 

jeden Monat ein interessantes Bild vor.

Bild des Monats März 2023

Teichhuhn - Bielefeld Februar 2023
Teichhuhn - Bielefeld Februar 2023

Als einer von fünf Kandidaten zum Vogel des Jahres 2023 landete das Teichhuhn abgeschlagen auf dem letzten Platz. Da die Rallen bei uns auch an vielen Teichen der Parkanlagen regelmäßig vorkommen, werden sie ähnlich wie Stockenten kaum noch beachtet. Dabei lohnt ein genaues Hinschauen durchaus, denn der schwarze Kopf schmückt sich mit einem roten Auge und gelbroten Schnabel. Wäre die Art selten, stände sie sicher ganz oben auf der Wunschliste von Vogelbeobachtern.

 

Bild des Monats Februar 2023

Jagdfasan (Henne) - Bielefeld Januar 2023
Jagdfasan (Henne) - Bielefeld Januar 2023

Unglaubliche 50 Millionen Fasane werden alljährlich in Großbritannien ausgesetzt, um sie in der anschließenden Jagdsaison abzuschießen. Die Biomasse des Jagdfasans ist damit dort für kurze Zeit größer als die Masse aller übrigen Vogelarten zusammen. In Deutschland spielt das Aussetzten keine große Rolle und die Jagdstrecken sind tendenziell rückläufig. Als Bodenbrüter der Feldflur leidet der Fasan ähnlich wie das Rebhuhn an der Verarmung der Landschaft durch die industrielle Landwirtschaft.

 

Bild des Monats Januar 2023

Eichelhäher - Bielefeld November 2022
Eichelhäher - Bielefeld November 2022

Bei diesem „Kreuzschnabel“ stimmt etwas nicht. Obwohl es spektakulär aussieht ist es für den Eichelhäher eher unangenehm und hinderlich bei der Nahrungsaufnahme. Solche und andere Schnabeldeformitäten sind in der Vogelwelt immer wieder zu beobachten und die betroffenen Individuen haben meist nur noch ein kurzes Leben vor sich. Sowohl Gendefekte als auch Krankheiten oder Verletzungen können die Ursache sein. Der abgebildete Eichelhäher wirkt recht vital, aber mittelfristig wird er im Wettlauf der Evolution wenig Fortpflanzungs- und Überlebenschancen haben.

 

Bild des Monats Dezember 2022

Kiefernkreuzschabel - Oerlinghausen November 2022
Kiefernkreuzschabel - Oerlinghausen November 2022

Eine echte Rarität in NRW ist der im hohen Norden brütende Kiefernkreuzschnabel, von denen sich in den letzten Wochen einige in der Senne bei Oerlinghausen aufhielten. Zwischen den heimischen Fichtenkreuzschnäbeln sind sie nicht leicht auszumachen, aber bei guter Sicht ist der gewaltige Schnabel ein gutes Erkennungsmerkmal. In der Finkenfamilie hat nur der Kernbeißer eine vergleichbar große Klappe.

 

Bild des Monats November 2022

Mauereidechse - Bielefeld Oktober 2022
Mauereidechse - Bielefeld Oktober 2022

Noch Ende Oktober konnten die Mauereidechsen im Bielefelder Botanischen Garten die spätsommerliche Wärme genießen, bevor die kühlen Temperaturen die Aktivitäten der wechselwarmen Tiere unterbrechen. Das natürliche Verbreitungsgebiet der wärmeliebenden Art beginnt in Süddeutschland und erstreckt sich bis an Mittelmeer. Das Bielefelder Vorkommen ist wohl auf (illegale) Aussetzung zurückzuführen. Die isolierte Population scheint sich jedoch im Gebiet zu reproduzieren und auszubreiten.

 

Bild des Monats Oktober 2022

Stockente - Schleswig-Holstein September 2021
Stockente - Schleswig-Holstein September 2021

Im Sommer scheint es weit und breit ausschließlich weibliche Stockenten zu geben, denn auch die Erpel tragen ein unscheinbares Schlichtkleid. Lediglich der gelbliche Schnabel unterscheidet sie dann von den Weibchen mit ihren grau-orange gefärbten Schnäbeln. Die Mauser zum Prachtkleid beginnt im Frühherbst und in wenigen Wochen verwandeln sich die unscheinbaren Erpel und gehören im Winter zu den prächtigsten Vögeln unserer Gewässer.

 

Bild des Monats September 2022

Blaugrüne Mosaikjungfer - Bielefeld August 2022
Blaugrüne Mosaikjungfer - Bielefeld August 2022

Großlibellen wie die Blaugrüne Mosaikjungfer stechen und beißen nicht. Trotzdem gibt es immer noch den Mythos, dass 3 Libellenstiche einen Menschen, sieben sogar ein Pferd töten könnten. Tatsächlich sind Libellen lediglich für ihre kleinen Beutetiere gefährlich, für Menschen jedoch so harmlos wie ein Schmetterling. In Frankreich scheint das eher bekannt zu sein, denn dort gibt es für Libellen die wunderbare Bezeichnung:

Papillon d´amour.

 

Bild des Monats August 2022

Wespenspinne - Bielefeld August 2022
Wespenspinne - Bielefeld August 2022

Die Giftklauen der Wespenspinne wirken aus der Nähe betrachtet  furchteinflößend. Die menschliche Haut können sie aber kaum durchdringen. Außerdem sind die auffällig gezeichneten Spinnen nicht aggressiv. Sollte es dennoch einmal zu einem Biss kommen, führt das lediglich zu Rötungen und leichten Schmerzen. Die wärmeliebende Art bevorzugt naturnahe Wiesen und Ödlandflächen, wo Grashüpfer und andere Insekten als Beute verfügbar sind. Mit zunehmender Erwärmung breitet sich die Wespenspinne immer weiter nach Norden aus.

 

Bild des Monats Juli 2022

Mönchsgeier - Spanien Mai 2022
Mönchsgeier - Spanien Mai 2022

Ferienzeit! Das Tramuntana Gebirge auf Mallorca ist bei deutschen Touristen ein beliebtes Urlaubsziel. Dass es hier einen bedeutenden Bestand des Mönchsgeiers gibt, ist dabei sicher nicht allen bekannt. Im Gegensatz zum felsbrütenden Gänsegeier nisten Mönchsgeier auf großen Bäumen. Auf Mallorca nutzen sie mächtige Kiefern in unzugänglichen Bergregionen. Durch intensive Schutzmaßnahmen ist es gelungen, eine stabile Population zu etablieren und als Wanderer  hat man gute Chancen, die riesigen Aasfresser am Himmel zu entdecken.

 

Bild des Monats Juni 2022

Hummelragwurz - Franken Mai 2022
Hummelragwurz - Franken Mai 2022

Pollen und Nektar sind für viele Blütenpflanzen ein geeignetes Mittel, um Insekten und andere Bestäuber anzulocken. Ragwurzarten dagegen imitieren das Aussehen bestimmter Insektenweibchen und erscheinen  auf diese Weise attraktiv für paarungswillige Männchen. Die Hummelragwurz lockt allerdings keine Hummeln, sondern die männlichen Juni-Langhornbienen. Dabei spielt neben der Blütenform die Abgabe des weiblichen Sexuallockstoffes eine entscheidende Rolle: Er macht die Blüten für die Bienen unwiderstehlich! 

 

Bild des Monats Mai 2022

Rauchschwalbe - Spanien Mai 2022
Rauchschwalbe - Spanien Mai 2022

Diese Rauchschwalbe scheint sich schon auf das 3.  Bielefelder Schwalbenfest  zu freuen, das am Sonntag, 12.6.2022, auf dem Halhof unter Mitbeteiligung des Nabu stattfindet. Stimmt aber nicht ganz, denn die Aufnahme stammt aus Spanien, wo es den Schwalben noch etwas besser geht als bei uns. Dort sind  halboffene, verfallene Gebäude und fliegende Insekten stellenweise noch vorhanden, während bei uns Wohnungsmangel und Nahrungsknappheit die Bestände arg reduziert haben. Was man dagegen tun kann, erfährt man auf dem Schwalbenfest...

 

Bild des Monats April 2022

Stieglitz - Bielefeld April 2022
Stieglitz - Bielefeld April 2022

Am 1. April dieses Jahres stochert der Stieglitz im Schnee und nascht dabei auch ein paar Kristalle um seinen Flüssigkeitsbedarf zu decken. Ansonsten ist der kurze Wintereinbruch für den kleinen Finkenvogel kein Problem. Solange er ausreichend mit Sämereien versorgt ist, produziert die körpereigene Heizung genug Wärme, um ein paar Minusgrade zu überstehen.  

Bild des Monats März 2022

Bienenelfe - Kuba Februar 2022
Bienenelfe - Kuba Februar 2022

Die Bienenelfe ist der kleinste Vogel der Welt und wiegt etwa zwei Gramm. Unsere Leichtgewichte, die Goldhähnchen, erreichen mindestens das Doppelte. Die winzigen Kolibris gibt es ausschließlich auf Kuba und auch dort nur noch an wenigen Stellen. Sie können bis zu sieben, in Gefangenschaft sogar zehn Jahre alt werden. Für Wirbeltiere dieser Größenordnung ist das ein hohes Alter. Da aber die Weibchen pro Jahr nur ein bis zwei Eier legen brauchen sie diese Zeit, um ihren Bestand zu sichern.

 

Bild des Monats Februar 2022

Paderborn - Januar 2022
Paderborn - Januar 2022

Der letzte Winter mit einem Kälteeinbruch im Februar 2021 wurde so manchem Eisvogel zum Verhängnis. Im Jahresverlauf wurden  weniger der schillernden Fischjäger beobachtet als in den Jahren zuvor. Zum Glück können die Eisvögel in guten Jahren durch mehrfaches Brüten viele Nachkommen auf den Weg bringen und schon im Herbst waren einige verwaiste Lebensräume wieder besiedelt. Bleibt zu hoffen, dass in diesem Winter viele Eisvögel überleben, damit es an unseren Gewässern wieder schön bunt wird!